Kairo beherbergt einige der faszinierendsten Museen der Welt, die fast 23 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Ägyptens bietet Kulturliebhabern wahre Schätze.
Die 969 n. Chr. von den Fatimiden gegründete Metropole ist ein lebendiges Zeugnis jahrtausendealter Geschichte.
Besonders beeindruckend: Das Ägyptische Museum am Tahrir-Platz präsentiert über 120.000 Exponate aus dem alten Ägypten.
Wenn wir über Sehenswürdigkeiten in Kairo sprechen, dürfen die zahlreichen Museen nicht fehlen. Das neue Nationalmuseum Kairo (NMEC) ist das erste seiner Art in Ägypten und der arabischen Welt.
Darüber hinaus zeigt das Ägyptische Museum in Kairo eine weltweit einzigartige Sammlung, während das neue Ägyptische Museum in Kairo (Grand Egyptian Museum) seit Oktober 2024 teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Mit einer Ausstellungsfläche von 40.000 m² und rund 50.000 Artefakten direkt vor den Toren der berühmten Pyramiden von Gizeh – dem einzigen noch existierenden der Sieben Weltwunder der Antike – wird es zweifellos zum Höhepunkt jeder Kulturreise.
In diesem Reiseführer zeigen wir Ihnen die wichtigsten Museen Kairos für Ihren Besuch im Jahr 2025.
Als weltweit größtes Museum für altägyptische Kunst zieht das Ägyptische Museum am Tahrir-Platz seit seiner Eröffnung im Jahr 1902 Besucher aus aller Welt an.
Das beeindruckende Gebäude im neoklassischen Stil beherbergt rund 150.000 Artefakte, die die ägyptische Geschichte der letzten 4.500 Jahre dokumentieren.
Auf einer Ausstellungsfläche von etwa 11.000 Quadratmetern können Besucher in die faszinierende Welt der Pharaonen eintauchen.
Die Ausstellungsstücke sind chronologisch angeordnet. Im Erdgeschoss finden Sie Exponate vom Alten Reich bis zur griechisch-römischen Zeit, während das Obergeschoss thematisch gegliedert ist.
Zu den berühmtesten Schätzen gehören zweifellos die Goldmaske des Tutanchamun, die Statue des Königs Cheops und die Narmer-Palette.
Besonders beeindruckend ist außerdem der Mumiensaal mit den sterblichen Überresten bedeutender Pharaonen wie Amenophis I., Thutmosis II. und Ramses II.
Das 2021 offiziell eröffnete Nationalmuseum der ägyptischen Zivilisation bietet einen umfassenden Überblick über alle Epochen der ägyptischen Kultur.
Im Gegensatz zum Ägyptischen Museum präsentiert das NMEC nicht nur Artefakte aus der pharaonischen Zeit, sondern zeigt auf 23.000 Quadratmetern rund 50.000 Ausstellungsstücke von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart.
Hauptattraktion ist zweifellos die "Halle der königlichen Mumien", in der 22 königliche Mumien ausgestellt werden.
Diese wurden im April 2021 in einer spektakulären Prozession, der "Goldenen Parade der Pharaonen", vom Ägyptischen Museum ins NMEC überführt. Das Museum liegt in Al-Fustat, dem ältesten Teil Kairos, und kostete etwa 2 Milliarden Ägyptische Pfund.
Das mit Spannung erwartete Grand Egyptian Museum (GEM) am Fuße der Pyramiden von Gizeh wird nach seiner vollständigen Eröffnung das größte archäologische Museum der Welt sein.
Auf einem 50 Hektar großen Gelände werden mehr als 100.000 Artefakte präsentiert, darunter über 5.000 Fundstücke aus dem Grab Tutanchamuns, von denen viele erstmals öffentlich zu sehen sein werden.
Obwohl elf der zwölf Hauptgalerien bereits seit Ende 2024 zugänglich sind, wurde die offizielle Eröffnungszeremonie vom ursprünglich geplanten 3. Juli 2025 auf das vierte Quartal 2025 verschoben.
Als Grund wurden die "aktuellen regionalen Entwicklungen" genannt. Die Baukosten dieses monumentalen Projekts belaufen sich auf schätzungsweise eine Milliarde US-Dollar.
Für Kulturliebhaber ist Kairo somit ein wahres Paradies, das drei herausragende Museen mit unterschiedlichen Schwerpunkten bietet: vom traditionellen Ägyptischen Museum über das kulturübergreifende NMEC bis hin zum bald vollständig eröffneten GEM.
Kairo überrascht mit einer beeindruckenden Vielfalt an Spezialmuseen, die weit über altägyptische Schätze hinausgehen und faszinierende Einblicke in Kunst, Handwerk und Technik bieten.
Im lebendigen Stadtteil Zamalek befindet sich das 1927 eröffnete Museum für Moderne Ägyptische Kunst.
Mit über 13.000 Gemälden und Skulpturen dokumentiert es eindrucksvoll die Entwicklung der ägyptischen Kunstbewegung vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Die bemerkenswerte Sammlung umfasst Werke bedeutender Pioniere wie Mahmoud Said, Ragheb Ayad und Gazbeya Sirry.
Besonders auffällig: Viele Künstler verleihen den Augen in ihren Werken eine außergewöhnliche Ausdruckskraft – eine Tradition, die bis zu den altägyptischen Hieroglyphen zurückreicht. Der Eintritt ist mit etwa 20 Ägyptischen Pfund äußerst günstig.
In einem historischen Gebäude in der Muizz-Straße präsentiert das Textilmuseum die 6.000-jährige Geschichte der Webkunst Ägyptens.
Zu sehen sind unter anderem Leichentücher und verzierte Bandagen, die zum Einwickeln von Mumien verwendet wurden, sowie eine hervorragende Ausstellung lebendiger Designs der koptischen Webtraditionen.
Für Interessierte gibt es einen umfassenden Katalog mit Fotos und Texten für 180 Ägyptische Pfund.
Das Ramses-Wissa-Wassef-Kunstzentrum ist weltberühmt für seine farbenprächtigen Tapisserien, die das ländliche Leben sowie Flora und Fauna Ägyptens in allen Facetten zeigen.
Die einzigartigen Webarbeiten entstehen auf handgefertigten Webstühlen mit natürlich gefärbter Wolle und Baumwolle – stets ohne Skizzen oder Vorzeichnungen.
Zahlreiche Kunstwerke dieser Schule befinden sich heute in bedeutenden Kunstmuseen der Welt.
Direkt am Hauptbahnhof von Kairo liegt das 1933 eröffnete Ägyptische Eisenbahnmuseum – das erste seiner Art in Afrika und im Nahen Osten.
Nach umfassender Renovierung präsentiert es auf zwei Etagen 700 Modelle sowie zahlreiche historische Dokumente.
Absolute Höhepunkte sind der luxuriöse Salonwagen des Vizekönigs Muhammad Said aus dem Jahr 1862 und eine beeindruckende Sammlung, die die Entwicklung der Lokomotive seit 1783 veranschaulicht.
Neben den ägyptologischen Museen bietet Kairo faszinierende Einblicke in die religiöse Vielfalt der Stadt.
Diese Kulturschätze zeugen von der jahrhundertelangen Koexistenz verschiedener Glaubensrichtungen.
1908 von Marcus Simaika Pascha gegründet, beherbergt das Koptische Museum die weltweit größte Sammlung christlicher Artefakte der Kopten.
Auf rund 8.000 Quadratmetern präsentieren 26 Räume und eine große Halle über 16.000 Kunstwerke in 12 Abteilungen.
Die Exponate dokumentieren eindrucksvoll die Geschichte des Christentums in Ägypten von vorchristlichen Zeiten bis zum 20. Jahrhundert.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde das Museum 2006 wiedereröffnet.
Besonders beeindruckend sind die Ikonen, Stelen, Wandmalereien, liturgischen Geräte und die gnostische Bibliothek Nag Hammadi aus dem vierten Jahrhundert – eine der bedeutendsten Papyrussammlungen der Welt.
Als eines der wichtigsten Museen für islamische Kunst weltweit wurde dieses Juwel 1903 gegründet.
Nach umfassender Renovierung 2010 wiedereröffnet, zeigt es etwa 4.500 Artefakte in 25 Sälen – doch die Gesamtsammlung umfasst über 100.000 Objekte.
Die Ausstellung präsentiert Fundstücke vom 7. bis 19. Jahrhundert aus Ägypten, Nordafrika, der Arabischen Halbinsel und dem Iran.
Zu den Highlights zählen seltene Koran-Manuskripte mit Kalligrafien aus silberner Tinte und kostbar ornamentierten Seiten.
Für einen gelungenen Besuch der zahlreichen Kulturschätze Kairos sollten Sie einige praktische Hinweise beachten, die Ihr Museumserlebnis angenehmer gestalten.
Herbst und Frühling eignen sich besonders gut für Ihren Museumsbesuch in Kairo. Die Monate von Oktober bis April bieten angenehmes Wetter und weniger Besucherandrang an touristischen Orten.
Wenn Sie ein ruhigeres Erlebnis wünschen, planen Sie Ihren Besuch an Wochentagen (Sonntag bis Donnerstag) statt am Wochenende.
Frühmorgens oder am späten Nachmittag vermeiden Sie zudem den größten Andrang.
Die meisten Museen in Kairo öffnen täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr. Während des Ramadan schließen viele Einrichtungen bereits um 16:00 Uhr.
Die Preise variieren je nach Museum – für das Ägyptische Museum zahlen Erwachsene etwa 550 LE, Studierende 275 LE. Letzter Einlass ist üblicherweise eine Stunde vor Schließung.
Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kairos sollten Sie mindestens drei Tage einplanen.
Möchten Sie tiefer in die Kulturgeschichte eintauchen, empfehle ich fünf Tage.
Einzelne Museumsbesuche können mehrere Stunden in Anspruch nehmen – für das Ägyptische Museum sollten Sie einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage reservieren.
Verschiedene Anbieter offerieren Kombitickets für mehrere Attraktionen, wodurch Sie Zeit und Geld sparen können.
Geführte Touren bieten den Vorteil fachkundiger Erklärungen und helfen, sich in den umfangreichen Sammlungen zurechtzufinden.
Das Fotografieren ist in den meisten Museumsbereichen erlaubt, allerdings ohne Blitzlicht.
Bei bestimmten Artefakten, besonders in Mumienhallen, können Einschränkungen gelten.
Fragen Sie das Museumspersonal nach den aktuellen Regelungen. Gehen Sie frühzeitig, um die Schätze in Ruhe zu genießen.
Kairo präsentiert sich zweifellos als wahres Paradies für Kulturliebhaber und Geschichtsinteressierte.
Die ägyptische Hauptstadt bietet eine außergewöhnliche Vielfalt an Museen, die jede Facette der jahrtausendealten Geschichte des Landes beleuchten.
Besonders beeindruckend finde ich die Kombination aus traditionellen Sammlungen wie dem Ägyptischen Museum am Tahrir-Platz und modernsten Ausstellungskonzepten im Grand Egyptian Museum.
Während meiner Recherchen wurde mir klar, dass die Stadt weit mehr zu bieten hat als nur pharaonische Schätze.
Die religiöse Vielfalt spiegelt sich hervorragend in den spezialisierten Museen wider.
Das Koptische Museum und das Museum der Islamischen Kunst zeigen eindrucksvoll, wie verschiedene Kulturen die Identität Ägyptens über Jahrhunderte geprägt haben.
Darüber hinaus überrascht Kairo mit thematischen Museen, die unerwartete Einblicke in Kunst, Handwerk und Technik ermöglichen.
Von zeitgenössischer Kunst bis zur Geschichte der Eisenbahn – die Stadt hält für jeden Geschmack etwas bereit.
Mein Rat: Planen Sie ausreichend Zeit ein, um diese kulturellen Schätze zu entdecken.
Die besten Bedingungen finden Sie zwischen Oktober und April vor. Obwohl einige der bedeutendsten Museen weltweit hier zu finden sind, bleiben die Eintrittspreise erstaunlich erschwinglich.
Letztendlich macht die Mischung aus antiken Artefakten, religiösen Kunstschätzen und modernen Ausstellungen Kairo zu einem unvergleichlichen Reiseziel.
Die vollständige Eröffnung des Grand Egyptian Museum Ende 2025 wird diese ohnehin schon beeindruckende Kulturlandschaft noch weiter bereichern. Für mich steht fest: Wer sich für Geschichte und Kultur begeistert, sollte Kairo unbedingt auf seine Reiseliste setzen!
Q1. Wann wird das Grand Egyptian Museum in Kairo vollständig eröffnet?
Das Grand Egyptian Museum in Gizeh wird voraussichtlich im letzten Quartal 2025 offiziell und vollständig eröffnet. Es wird das größte archäologische Museum der Welt sein und unter anderem den Schatz aus dem Grab des Tutanchamun präsentieren.
Q2. Welche Museen sollte man in Kairo unbedingt besuchen?
Zu den wichtigsten Museen in Kairo gehören das Ägyptische Museum am Tahrir-Platz, das Neue Nationalmuseum Kairo (NMEC) und das Grand Egyptian Museum. Auch das Koptische Museum und das Museum der Islamischen Kunst sind sehr sehenswert.
Q3. Was ist die beste Reisezeit für einen Museumsbesuch in Kairo?
Die beste Zeit für Museumsbesuche in Kairo ist von Oktober bis April. In diesen Monaten herrscht angenehmes Wetter und es gibt weniger Besucherandrang.
Besuche an Wochentagen und in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag sind besonders empfehlenswert.
Q4. Wie viel Zeit sollte man für die Museen in Kairo einplanen?
Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kairos sollten Sie mindestens drei Tage einplanen.
Wenn Sie tiefer in die Kulturgeschichte eintauchen möchten, empfiehlt es sich, fünf Tage zu reservieren. Allein für das Ägyptische Museum sollten Sie einen ganzen Tag oder zwei halbe Tage einplanen.
Q5. Gibt es besondere Verhaltensregeln in den Museen Kairos?
In den meisten Museumsbereichen ist das Fotografieren erlaubt, jedoch ohne Blitzlicht.
In bestimmten Bereichen, wie den Mumienhallen, können Einschränkungen gelten. Es empfiehlt sich, das Museumspersonal nach den aktuellen Regelungen zu fragen.
Generell sollten Sie frühzeitig kommen, um die Ausstellungen in Ruhe genießen zu können.